Projektdarstellung
Hintergrund:
Die Zunahme des Seeverkehrs, der Waren- und Bevölkerungsströme verändert das Risikobild in der Arktis. Die jüngste Zunahme von Schiffen mit Nuklearantrieb und von Schiffen, die abgebrannte Brennelemente und radioaktives Material transportieren, führt zu neuen Unsicherheiten bei der Risikobewertung und zu komplexen Herausforderungen bei der sektorübergreifenden Zusammenarbeit im Fall von Strahlungsnotfällen auf See in der Arktis.
Projektziele:
Das ATOMEX-Projekt verfolgt einen interdisziplinären Ansatz bei Zusammenarbeit und Risikobewertung der nuklearen Bereitschaft und Reaktion in der arktischen Seefahrt. Im Vordergrund steht die Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses der Risikobewertung zwischen Gemeinden, Such- und Rettungsdiensten, Strahlenschutzbehörden und der maritimen Industrie. Das Projekt konzentriert sich dazu auf Übungsmethoden, die die Kompetenzen der Zusammenarbeit verbessern können, um die Herausforderungen der komplexen Notfallmaßnahmen zu bewältigen. Das Projekt zielt auch darauf ab, ein neues intelligentes, auf Algorithmen basierendes Modell zur Unterstützung der Entscheidungsfindung in arktischen Gewässern sowie eine interaktive, browserbasierte Datenvisualisierung zu entwickeln.
In den Validierungstests findet fortschrittliche Simulatortechnologie durch die Nutzung des EMSN Connect-Netzwerks Verwendung. Hier wird in den simulatorgestützten Übungen der Nord University die Bewertung nautischer Sicherheit und Kontrolle durch das Fraunhofer CML durchgeführt.
Zwei norwegische Partner außerhalb des Forschungsbereichs - das Joint Rescue Coordination Center Norway und die norwegische Behörde für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit - stellen die Relevanz der Projektziele für reale gesellschaftliche Herausforderungen im Bereich der nuklearen Notfallvorsorge und die Übernahme der Projektergebnisse sicher.
Die Neuartigkeit des Projekts ergibt sich auch aus der technisch-wissenschaftlichen Perspektive - der Entwicklung eines neuen intelligenten, auf Algorithmen basierenden Modells zur Unterstützung der Entscheidungsfindung in arktischen Gewässern, den Validierungstests unter Verwendung modernster Simulatortechnologien und der Entwicklung innovativer digitaler Bewertungsinstrumente.
Aufgaben des CML:
Das CML ist in ATOMEX verantwortlich für die Identifikation und Aufnahme aller relevanten Umfeldparameter, die in die Risikobewertung und die Entwicklung eines neuen intelligenten, auf Algorithmen basierenden Modells zur Unterstützung der Entscheidungsfindung in arktischen Gewässern einfließen sollen. Dabei wird auch das Europäische Maritime Simulatornetzwerk EMSN Connect eingesetzt, das vom CML betrieben wird.
Projektkonsortium:
Nord University (Norwegen), Laurea University of Applied Sciences (Finnland) und Fraunhofer CML, unterstützt von nichtakademischen Akteuren - Norwegian Radiation and Nuclear Safety Authority und Joint Rescue Coordination Center Northern Norway.
ATOMEX wird mit 8 Mio. NOK gefördert durch das Research Council of Norway.