Projektdarstellung
Ziele:
LKW-Ankünfte an den Terminals von See- und Binnenhäfen unterliegen nicht nur tageszeitlichen Schwankungen durch die üblichen Transportläufe, sondern zusätzlich Verzögerungen durch erhöhtes Verkehrsaufkommen. Auch verspätete Zug- und Schiffsankünfte führen zu Peaks und damit Staus an den Terminalgates, die neben den Wartezeiten auch eine suboptimale Kapazitätsauslastung von Umschlagressourcen zur Folge haben. Die Einführung von starren Zeitfensterbuchungssystemen hat bislang nicht zu einer Glättung sämtlicher Peaks geführt, da Verzögerungen in der Anfahrt die Einhaltung vieler Slots unmöglich machen.
Projektgegenstand:
Im Projekt FLEXIKING soll ein kollaboratives, flexibles Zeitfensterbuchungssystem entwickelt werden, das laufend aktuelle Einflüsse im Zulauf von Schiff, Bahn und LKW berücksichtigt und sowohl bestehende Buchungen als auch verfügbare Buchungsmöglichkeiten daran anpasst. Idealerweise können dadurch die Planungen sowohl der Terminals als auch der Transportunternehmen berücksichtigt, angepasst und somit optimiert werden, um eine ausgeglichene Belastung der Umschlagprozesse, des Umschlagequipments und der Transporteinheiten zu erzielen.
Rolle des CML in FLEXIKING:
Das CML bringt seine Erfahrung in der Entwicklung von Entscheidungsunterstützungssystemen und seine wissenschaftliche Expertise in den Bereichen Data Science, Künstliche Intelligenz und mathematische Optimierung für die kollaborative Verhandlung der Zeitfenster ein. In der Umsetzung übernimmt das CML u.a. die dynamische Berechnung des Zeitfensterbelegungsplans unter Berücksichtigung der aktuellen Situation und die Verhandlung von Zeitfensteranpassungen unter Ausgleich der Interessen von Terminal und Spediteur. Außerdem entwickelt das CML ein KI-gestütztes Ankunftszeit-Prognosemodul, welches die Planungsunsicherheit auf Seiten der Terminals reduzieren soll.
Projektkonsortium:
Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML, TriCon Container-Terminal Nürnberg GmbH, cargo support GmbH & Co. KG, Institut für Maritime Logistik (MLS) der Technischen Universität Hamburg sowie Studiengesellschaft für den Kombinierten Verkehr e.V. SGKV.
Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms IHATEC innovative Hafentechnologien durch das BMDV gefödert. Die Laufzeit beträgt insgesamt 3 Jahre.